Samstags im Spital

Ich war am Donnerstag wirklich fest überzeugt, dass ich nun auch noch die diesjährige Grippe abfasse. So richtig. Wie vom LKW überfahren fühlte ich mich, also Erkältungsbad gemacht, ALC-C eingeschmissen in der Hoffnung auch diesmal die Kurve zu bekommen. Freitags war so gut wie alles weg, aber dann plötzlich ein blödes Ziehen unter der rechten Achsel. Am Samstag Morgen Schmerzen in der rechten Brust, Knubbel ertastet und sofort schiesst mir ein blöder Gedanke durch den Kopf, was es sein könnte. Ich stille K3 dennoch, jaule aber auf, weil es wirklich schmerzt, das Panadol hilft auch nicht. Nachdem ich die Not-Hotline der Krankenkasse und dann den ärztlichen Notdienst anrufe, steht fest: sofort ab zum Arzt. Der Schmerz fühlt sich an wie ein glühendes Eisen und strahl in alle Richtungen. Selbst das Atmen fällt schwer. Kaum etwas im Magen fährt mich der Mann am Nachmittag ins Spital – ich fluche jede rote Ampel an, weil ich kaum sitzen kann. Im Spital erfragen wir uns den Weg, laufen zum Lift und gehen am Haus-Coiffeur vorbei. Davor ein Aufsteller, der für Perücken wirbt. Schon wieder komische Gedanken im Kopf. Nein, so schlimm wird es nicht sein. Wir fahren hoch zur Station und sind gleich dran, Aufnahme der Daten, des Befindens, Blutabnahme. Ich muss liegen, obwohl ich dachte, durch die Kaiserschnittgeburt von K3 meine Angst vor Krankenhäusern und Nadeln abgelegt zu haben. Nun heisst es warten, wie es üblich ist im Spital. Die Ärztin kommt, untersucht mich nochmals und stellt fest, alles nicht so schlimm. Eine Brustentzündung, nicht klassisch aber kommt vor beim Stillen. Wieder Warten. Zwischendurch dürfen wir zu einer Stillberaterin, aber was kann sie mir als Dreifachmama mit Stillkindern schon noch erzählen? Ein kleiner Leerlauf, zurück ins Zimmer muss mich mein Mann schieben. Mir ist so trümelig, dass mir ein Rollstuhl geholt wird. Noch einmal warten, dann erscheint endlich die Ärztin mit den Blutwertergebnissen: leicht erhöhte Infektionswerte, kein Antibiotikum nötig aber Schmerzmittel schreibt sie mir auf. Ich bin froh, als die Wirkung der ersten Tablette endlich eintritt. Sachen, die man bzw. frau nicht haben muss.

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